Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken von 2007 bis 2024, schaut in die Ferne
Simone Weber

Außerordentliches EngagementEhrenpräsident Ulrich Bopp

Der langjährige Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken wurde in seiner letzten Vollversammlungssitzung am Dienstag, 17. September 2024 verabschiedet – und zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Er ist ein erfolgreicher Unternehmern, ein Netzwerker, ein Tausendsassa. 17 Jahre war er der höchste Repräsentant des Handwerks der Region Heilbronn-Franken und doch ist er stets am Boden geblieben. Die Handwerkskammer Heilbronn-Franken blickt mit Stolz und Anerkennung auf sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement für das Handwerk zurück.

Nun verabschiedet er sich aus seinem Amt als Präsident der Handwerkskammer. Eine gute Gelegenheit, um einen Blick auf sein außergewöhnliches Engagement für das Handwerk zu werfen.

Schneller Aufstieg

Bopp übernahm bereits früh Verantwortung. Nach der Lehre zum Bürokaufmann und der Ausbildung zum Maurer machte er mit 24 den Meister und übernahm mit 27 den elterlichen Betrieb. Wenig später schnupperte er ins Ehrenamt. Doch eigentlich waren ihm die Versammlungen zu steif. Er wollte etwas bewegen, das Handwerk voranbringen.

Schnell erkannten die Verantwortlichen in der Bau-Innung: Da ist einer, der hat Potenzial. Es folgte ein schneller Aufstieg im Ehrenamt. Vom Obermeister der Bau-Innung Heilbronn, über die Position des Kreishandwerksmeisters der Kreishandwerkerschaft Heilbronn-Öhringen bis hin zum Präsidenten der Handwerkskammer Heilbronn-Franken.

In all seinen Positionen und Funktionen setzt sich Bopp stets mit großem Engagement für die Interessen des Gesamthandwerks ein. Etwa wenn er für die Gleichstellung des Meistertitels mit akademischen Abschlüssen kämpfte. Das tut er bis heute mit großem Eifer und mit großer Leidenschaft. Dabei zeichnet es ihn aus, dass er nie ein Blatt vor den Mund nimmt und auch mal den Finger in die Wunde legt, wenn es sein muss. Beispielsweise wenn er den Akademisierungswahn in Deutschland anprangert.

Mit seiner offenen, ehrlichen und authentischen Art hat sich Bopp selbst auf Bundesebene einen Namen gemacht. Seit 2009 ist er Beiratsmitglied der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. 2016 folgte die Wahl ins Präsidium des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Dem höchsten Entscheidungsgremium des Deutschen Handwerks gehört er bis heute an.

Darüber hinaus ist Bopp noch in zahlreichen weiteren Ehrenämtern engagiert. Unter anderem ist er Vorstandsvorsitzender des ZDH-ZERT e.V. und Aufsichtsratsvorsitzender der ZDH-ZERT GmbH, Aufsichtsratsmitglied der Signal-Iduna und Beiratsmitglied der Bauwirtschaft Baden-Württemberg.

Als ehemaliger Verwaltungsratsvorsitzender der IKK Baden-Württemberg hat er als Verhandlungsführer den Zusammenschluss der IKK Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen, Hamburg und Thüringen zur IKK classic ermöglicht. Auch die große Fusion mit weiteren Innungskrankenkassen zur heutigen großen IKK classic hat er mit ausverhandelt und im Anschluss über mehrere Jahre deren Hauptausschuss geleitet.

Große Fußstapfen

Bei der Präsidentenwahl am 17. September tritt er nicht mehr an. Das musste er seiner Frau Gisela versprechen. Sein Amt im ZDH-Präsidium wird er bis zum Ende der Legislaturperiode behalten. Dennoch steht bereits jetzt fest: Er wird im Handwerk große Fußstapfen hinterlassen.

Ulrich Bopp, Maurermeister und Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken von 2007 bis 2024
Fotografie Ulrike Präcklein

Ulrich Bopp, Maurermeister

Geboren am 11. April 1959 in Neckarsulm,
seit 1981 verheiratet mit Gisela Bopp,
Vater von Dominik Bopp

  • 1975 bis 1978: Lehre zum Bürokaufmann
  • 1978 bis1980: Lehre zum Maurer
  • 1984: Meisterprüfung im Maurerhandwerk
  • 1986: Übernahme des elterlichen Betriebs
  • 1999 bis 2007: Obermeister der Bau-Innung Heilbronn
  • 2001 bis 2007: Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Heilbronn-Öhringen
  • 2007 bis 2024: Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken
  • 2016 bis heute: Mitglied im ZDH-Präsidium



 

Aus den Medien

Deutsche Handwerks Zeitung:  DHZ Ausgabe Nr. 17



 

Erfolgreicher Geschäftsmann

Ulrich Bopp ist ein eifriger Geschäftsmann. Gleich drei Betriebe hat er geleitet. Alle drei „Firmene“, wie er gerne im Jagsttäler Dialekt zu pflegen sagt, hat er zum Erfolg geführt. Doch darf an dieser Stelle auch der Anteil seiner Frau Gisela Bopp nicht außer Acht gelassen werden. Sie hat ihm über Jahrzehnte bei all seinen haupt- und ehrenamtlichen Aktivitäten den Rücken frei gehalten und sein ehrenamtliches Engagement uneingeschränkt unterstützt.

 

Ehrenamt

Ulrich Bopp hat im Handwerk zahlreiche Ehrenämter übernommen. Er startete als stv. Obermeister der Bau-Innung Heilbronn und stieg rasch zum Obermeister und Kreishandwerksmeister auf. 2007 wählte ihn die Vollversammlung zum Präsidenten der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. Auch auf Landes- und Bundesebene übernahm Bopp Verantwortung. Seit 2016 sitzt er im Präsidium des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), dem höchsten Entscheidungsgremium des Verbandes. 

 

Vielfach ausgezeichnet

Ulrich Bopp wurde für sein ehrenamtliches Engagement im Handwerk bereits mehrfach ausgezeichnet. Er ist Träger der Silbernen und der Goldenen Ehrennadel der Handwerkskammer Heilbronn-Franken sowie der Silbernen und Goldenen Ehrennadel von Handwerk BW. Der ZDH hat ihm bereits das Handwerkszeichen in Gold verliehen und das Land Baden-Württemberg hat ihn sowohl mit der Wirtschaftsmedaille als auch der Staufermedaille ausgezeichnet. Zum Ende seiner Amtszeit wurde er als Erster von ZDH-Präsident, Jörg Dittrich, mit der Präsidentenmedaille ausgezeichnet.

 

Netzwerker

Ulrich Bopp ist bekannt für sein hervorragendes Netzwerk. Sowohl in der Region Heilbronn-Franken als auch in ganz Deutschland hat er sich durch seine unterschiedlichen ehrenamtlichen und beruflichen Tätigkeiten zahlreiche gute Kontakte aufgebaut. Zu vielen Politikern hat er ein vertrauensvolles Verhältnis. Diese pflegte er auch abseits offizieller Veranstaltungen. So kommt er auch mal an der Hotelbar zu Insiderinformationen. 

 

Herzensthemen

Ulrich Bopp liegt die Aus- und Weiterbildung junger Menschen seit jeher am Herzen. Egal ob als Kreishandwerksmeister, Präsident der Handwerkskammer oder im Präsidium des ZDH. In all seinen Positionen unterstrich er die Bedeutung der Ausbildung im Handwerk und setzte sich mit vollem Engagement für den Handwerkernachwuchs ein. Beispielsweise bei der Gleichstellung beruflicher und akademischer Abschlüsse und dem Meister-BAföG.

 

Heimatliebe

Ulrich Bopp liebt seine Heimatstadt Widdern. Man kann sogar sagen, er lebt für seine Heimat. Von 1986 bis vor Kurzem gehörte er dem Gutachterausschuss der Stadt Widdern an, dessen Vorsitz er im Jahr 2000 übernahm. Über 25 Jahre war Bopp zudem Aufsichtsrat der Volksbank Möckmühl eG und Sprecher von Handel und Gewerbe in Widdern. Den Holzfällerwettbewerb Widdern hat er mitgegründet, viele Jahre moderiert und ihm zu europaweiter Anerkennung verholfen.

 

Benzin im Blut

Ulrich Bopp hat Benzin im Blut und hegt eine Leidenschaft für schnelle Sportwagen und scheut sich auch nicht, das Gaspedal voll durchzudrücken, wenn er es eilig hat. Viel Freude bereitete ihm deshalb ein mehrtägiger Driftkurs über Schnee und Eis in Schweden, den er von den Mitarbeitern der Handwerkskammer zum 60. Geburtstag geschenkt bekommen hat.

 

Suppenkasper

Ulrich Bopp liebt Suppen. Egal ob Flädlesuppe, Spargelcremesuppe oder Kartoffelsuppe. Bloß kalt darf die Suppe nicht sein. Bei einem Betriebsbesuchstag vor einigen Jahren passierte es dann. In der Mittagspause kehrte Bopp mit seinen Begleitern in einem Restaurant ein. Eine Suppe war auf der Speisekarte nicht zu finden. Deshalb fragte er nach: „Habt ihr auch Suppe?“ „Ja“, antwortete der Hausherr: „Gazpacho“. Bopp: „Kalte Suppe? Die könnt ihr behalten.“

    





Ich kann mit erhobenem Haupt und gutem Gewissen aus dem Amt scheiden.

Ulrich Bopp, Ehrenpräsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken