Nachhaltigkeit durch soziales Engagement: Karlheinz Mack setzt sich für eine handwerkliche Ausbildung in Kamerun ein.Mehr Chancen in Kamerun
Afrika verbinden viele Menschen in Deutschland oft mit Armut, Hunger, Naturkatastrophen oder Konflikten. Das stört Metallbauermeister Karlheinz Mack. „Es gibt viele Vorurteile, aber man kann viel von den Menschen dort lernen“, so der 60-Jährige. Der Geschäftsführer der MaBu Metallbau GmbH aus Neckarsulm war selbst schon mehrfach in Kamerun. „Die Menschen dort haben Lebensfreude und lassen sich von Sorgen nicht verrückt machen“, erzählt er. Der Kontakt zu dem westafrikanischen Land kam über einen seiner elf Mitarbeiter zustande. Valère Bernard Hiobi kam vor rund dreißig Jahren nach Deutschland. Mack wurde Ehrenmitglied in Hiobis Verein My Africa in Bad Friedrichshall, der seit 2014 die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Afrika fördert.
Schlechte Ausstattung an Schulen
Bei seinen Besuchen in Kamerun war der Metallbauermeister auch an Schulen und bestürzt über die schlechte Ausstattung im handwerklichen Bereich. „Teils waren Geräte notdürftig geflickt, die Schutzausrüstung ungeeignet und die Schüler haben auf dem Boden geschweißt“, erinnert er sich. Im Schrank fand er damals eine Bandsäge, von der niemand wusste, wie man damit arbeitet. „Als ich es den Schülern gezeigt habe, waren sie total wissbegierig und wollten mich gar nicht mehr gehen lassen“, sagt er. Danach wollte er mehr machen. „Ich habe angefangen bei Betrieben und beruflichen Schulen nach Material und gebrauchten Werkzeugen zu fragen“, so Mack. Letztes Jahr im September konnte er einen ersten Container mit gespendetem Material nach Kamerun schicken. Ein zweiter Container soll folgen.
Unterstützung mit Material und Wissen
Mit der Regierung Kameruns wurde inzwischen eine Vereinbarung über ein Deutsches Ausbildungszentrum für Handwerksberufe geschlossen. Die Regierung stellt dafür Räumlichkeiten in Schulen zur Verfügung, der Verein sorgt für die Ausstattung und die Ausbildung der Jugendlichen. Im Ausbildungszentrum lernen die Schüler auf Grundlage der deutschen Ausbildung etwa Inhalte aus den Bereichen Metallbau, erneuerbare Energien, Elektrotechnik oder Kfz-Mechanik. Mack selbst wird dabei zum Teil für die praktische Ausbildung vor Ort sein. Aber auch Lehreraufenthalte oder Azubiaustausche kann er sich vorstellen. Wichtig ist ihm, dass die Jugendlichen eine Perspektive bekommen, um sich vor Ort bessere Lebensbedingungen schaffen zu können.
Beratung für Unternehmen
Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter gründete Mack außerdem die Organisation German Business Center HiMa, die deutsche Unternehmen beraten soll, die in Kamerun tätig werden wollen. „Denn auf meinen Reisen habe ich fast keine deutschen Firmen dort gesehen. Dabei bietet der Markt viele Chancen“, findet Mack. Die Menschen in Kamerun schätzten Qualität.
Weitere Informationen
Wer den Verein mit Geld- oder Sachspenden unterstützen will, findet auf der Webseite von Handwerk International mehr Infos: