Handwerk wirbt 2022 mit Motiven und Botschaften wieder für mehr Wertschätzung und gesellschaftliche Anerkennung. Plakatkampagne gegen alte Vorurteile
„Für das Klima auf die Straße, aber nicht ins Handwerk?“ – mit zugespitzten Botschaften wie dieser macht das Handwerk im Rahmen einer neuen bundesweiten Plakatkampagne ab dem 19. August 2022 auch in der Region Heilbronn-Franken wieder auf einen grundlegenden Widerspruch in der aktuellen gesellschaftlichen Debatte aufmerksam. Einerseits engagiert sich die Jugend zu Recht für einen klaren Kurswechsel in der Klima- und Energiepolitik. Andererseits werden dringend Fachkräfte gesucht, um eine erfolgreiche Klimawende zu schaffen. Rund 190.000 Fachkräfte fehlen Deutschland nach Angaben von Handwerksverbänden und IG Metall für die Umrüstung und den Ausbau von klimagerechter Technik, um seine Klimaziele zu erreichen.
Plakate hinterfragen Vorurteile
Vor diesem Hintergrund startet das Handwerk die zweite Werbewelle der Imagekampagne in diesem Jahr. Die Aktion unter dem Motto „Hier stimmt was nicht.“ will bewusst Vorurteile hinterfragen und zum Nachdenken anregen. Mit Fragen wie „Wieso zähle ich weniger, wenn ich mehr will als Powerpoint?“ oder „Was gegen Handwerk spricht? Meine Akademikereltern.“ werben die Anzeigenmotive auch in Heilbronn, Schwäbisch Hall und Tauberbischofsheim für mehr gesellschaftliche Anerkennung von Handwerksberufen – insbesondere bei Jugendlichen, Eltern und Lehrern – und für eine Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung.
Zeichen für mehr Wertschätzung
„Denn leider entscheiden sich nicht genug junge Menschen für eine Ausbildung. Obwohl die beruflichen Aussichten im Handwerk bestens sind“, betont Achim Hofmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. „Darauf wollen wir mit den neuen Kampagnen-Motiven aufmerksam machen und ein deutliches Zeichen für mehr Wertschätzung setzen. Denn mit einer Ausbildung im Handwerk kann man gesellschaftlich viel bewegen.“ In der Region gebe es noch zahlreiche freie Ausbildungsplätze, auf die sich die Jugendlichen auch kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres am 1. September noch bewerben könnten. Außerdem haben Schüler bis zum Ende der Sommerferien noch die Möglichkeit, sich im Rahmen der landesweiten Praktikumswochen in unterschiedlichen Berufen auszuprobieren. „Dabei schnuppern die Jugendlichen für eine Woche jeden Tag in einen anderen Beruf. Die Praktika werden unkompliziert über eine Online-Plattform vermittelt“, erklärt Hofmann.