Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 11. Mai 2023Präsident Ulrich Bopp kritisiert Industriestrompreis
Das Bundeswirtschaftsministerium hat Ende vergangener Woche ein Arbeitspapier zum sogenannten Industriestrompreis vorgelegt. Mit einem mittelfristigen Brückenstrompreis und einem langfristigen Transformationsstrompreis soll erreicht werden, dass "energieintensive Unternehmen in Deutschland wettbewerbsfähig produzieren können". Dieses Arbeitspapier stößt im Handwerk auf Kritik. Das macht der Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, Ulrich Bopp, deutlich und fragt: "Wo bleibt in diesen Überlegungen wieder einmal das Handwerk?"
Handwerk kämpft mit Energiepreisen
Auch das Handwerk habe mit den immens gestiegenen Energiepreisen zu kämpfen, das erfahre er regelmäßig aus Gesprächen mit Betriebsinhabern. "Insbesondere die energieintensiven Lebensmittelgewerke, wie das Bäcker- und Fleischerhandwerk, leiden unter den hohen Strompreisen", unterstreicht Bopp. Schon mehrfach haben Bäcker und Metzger in den vergangenen Monaten Preise für Brot, Fleisch und Wurst anpassen müssen.
Die Folge der extremen Energiepreise könnten im schlimmsten Falle Betriebsschließungen oder ausbleibende Betriebsübernahmen sein. Und das, obwohl das Handwerk ohnehin einen erhöhten Fachkräftebedarf verzeichne. "Wir dürfen unsere Handwerksbetriebe nicht noch mehr belasten, als das aktuell ohnehin schon der Fall ist", sagt Ulrich Bopp.
Bopp fordert Nachbesserungen
Dass das Wirtschaftsministerium die Strompreise senken will, sei ja grundsätzlich gut. Allerdings sei der vorgeschlagene Brückenstrompreis extrem ungerecht. "Es kann einfach nicht sein, dass wieder einmal nur große Industrieunternehmen entlastet werden sollen und die Handwerksbetriebe auf der Strecke bleiben", findet Ulrich Bopp deutliche Worte.
Das Handwerk fordere deshalb Nachbesserungen. Die Bundesregierung müsse bei ihren Überlegungen zur Strompreisreduktion auch kleine und mittelständische Handwerksbetriebe berücksichtigen. "Die salbungsvollen Worte aus der Politik gegenüber dem Handwerk dürfen keine leeren Worthülsen bleiben", stellt Ulrich Bopp unmissverständlich klar.