Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 12. März 2025Zahl der neuen Auszubildenden im Handwerk leicht gestiegen
Im Kammergebiet der Handwerkskammer Heilbronn-Franken haben im vergangenen Jahr 1.573 Auszubildende eine handwerkliche Ausbildung begonnen.

Das Handwerk unterstreicht einmal mehr, dass es auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ein verlässlicher Anker im Bereich Berufsausbildung ist. Laut dem aktuellen Berufsbildungsbericht der Handwerkskammer Heilbronn-Franken haben sich im Jahr 2024 im Kammergebiet 1.573 junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk entschieden. Gegenüber den 1.564 Neueintragungen im Vorjahr bedeutet dies ein leichtes Plus von neun Auszubildenden (0,6 Prozent).
Ein gutes Ergebnis, wie Ralf Rothenburger, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, betont: „Die Nachwuchsgewinnung und -förderung ist angesichts des demografischen Wandels eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre. Das Handwerk setzt ohnehin bereits verstärkt auf junge Menschen, die in unserem Wirtschaftsbereich hervorragende berufliche Perspektiven haben. Das wird auch so bleiben, denn ohne uns sind die Herausforderungen der Zukunft – ob bei der Energiewende, beim Klimaschutz oder bei der Digitalisierung – nicht zu meistern. Das Handwerk hat goldenen Boden.“
Elektro und Metall am beliebtesten
Ein Blick auf die Gewerbegruppen zeigt: Mit 51,9 Prozent sind mehr als die Hälfte der Ausbildungsanfänger im Bereich Elektro und Metall tätig. Hier konnte der Wert von 2023 (784 Ausbildungsanfänger) im Jahr 2024 mit 816 neuen Auszubildenden um 4,1 Prozent gesteigert werden. Auf den weiteren Plätzen in der Beliebtheitsskala folgen Bau und Ausbau mit 268 Auszubildenden (-8,8 Prozent), kaufmännische Berufe mit 147 Auszubildenden (+5,0 Prozent), Gesundheit und Körperpflege mit 132 Auszubildenden (-2,9 Prozent) und Holzgewerbe mit 87 Auszubildenden (-6,5 Prozent). Den größten prozentualen Zuwachs gab es im Bereich Nahrung, wo die Zahl der Ausbildungsanfänger von 63 auf 73 stieg (+15,9 Prozent).
Betrachtet man die Entwicklung im Stadtkreis Heilbronn und in den vier Landkreisen des Kammerbezirks, so gab es im Jahr 2024 Zuwächse im Hohenlohekreis mit 182 Auszubildenden (+27,3 Prozent) und im Landkreis Heilbronn mit 569 Auszubildenden (+8,0 Prozent). Rückgänge gab es dagegen im Main-Tauber-Kreis mit 217 Auszubildenden (-13,5 Prozent), im Stadtkreis Heilbronn mit 221 Auszubildenden (-6,4 Prozent) und im Landkreis Schwäbisch Hall mit 384 Auszubildenden (-5,7 Prozent).
Ohne uns sind die Herausforderungen der Zukunft – ob bei der Energiewende, beim Klimaschutz oder bei der Digitalisierung – nicht zu meistern. Das Handwerk hat goldenen Boden.
Ralf Rothenburger, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken
Neuer Schwung durch Ausbildungsoffensive
„Angesichts der allgemeinen Konjunkturschwäche und der angespannten wirtschaftlichen Lage ist es als Erfolg zu werten, dass die Handwerksbetriebe weiterhin konsequent auf die eigene Ausbildung der Fach- und Führungskräfte von morgen setzen“, erklärt Ralf Schnörr, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. Um das regionale Handwerk als attraktive Ausbildungsbranche bestmöglich zu unterstützen, hat die Handwerkskammer Heilbronn-Franken eine Ausbildungsoffensive gestartet.
„Mit unserer Ausbildungsoffensive wollen wir die Zusammenarbeit mit Schulen intensivieren, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler für das Handwerk zu wecken. Dadurch soll die Attraktivität des Handwerks gesteigert und seine Wahrnehmung verbessert werden. Dazu wird auch die kürzlich gestartete bundesweite Kampagne des Handwerks beitragen, die unter dem Motto ‚Wir können alles, was kommt‘ Begeisterung für die mehr als 130 Ausbildungsberufe im Handwerk wecken soll“, gibt Ralf Schnörr einen Einblick in die aktuellen Aktivitäten der Kammer zur Nachwuchsgewinnung.
Kraftfahrzeugmechatroniker gefragtester Ausbildungsberuf
Von den 1.573 Ausbildungsanfängern im Kammergebiet verfügen 676 Auszubildende (43,0 Prozent) über einen mittleren Bildungsabschluss. Es folgen 590 Auszubildende mit Hauptschulabschluss (37,5 Prozent) und 224 Auszubildende mit Abitur/Hochschulreife (14,2 Prozent). 46 Auszubildende (2,9 Prozent) haben einen anderen Schulabschluss (beispielsweise Förderschüler oder Personen mit ausländischem Schulabschluss) und 37 Auszubildende haben keinen Schulabschluss (2,4 Prozent).
Insgesamt waren zum Jahresende 2024 in der Region Heilbronn-Franken 3.868 Auszubildende gemeldet, was gegenüber dem Vorjahreswert (3.971 Auszubildende) einem Rückgang um 103 Auszubildende (2,6 Prozent) entspricht. Die beliebtesten Ausbildungsberufe sind Kraftfahrzeugmechatroniker mit einem derzeitigen Gesamtbestand von 546 Auszubildenden (+4,8 Prozent), Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mit 380 Auszubildenden (+3,3 Prozent) und Elektroniker mit 347 Auszubildenden (-0,3 Prozent). Alle drei Berufe gehören zu den sogenannten Klimahandwerken, die für die Energie-, Wärme- und Mobilitätswende unverzichtbar sind, was die Zukunftsfähigkeit des Handwerks unterstreicht.