Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 10. Februar 2021Zuwachs an Mitgliedsbetrieben bei der Handwerkskammer
Zahlenmaterial ist wichtig, um Entwicklungen zu erkennen und - wo nötig - Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Nach einem Jahr, in dem eine Pandemie ausgebrochen ist, ist dieser Blick in die Statistik besonders wichtig. Der Gesetzgeber hat viele einschneidende Maßnahmen auf den Weg gebracht, um der Pandemie Herr zu werden. Sie greifen auch massiv in das Wirtschaftsleben ein. Was also hat sich getan beim Handwerk in der Region?
Mehr Gründungen als Schließungen
Die Auswertung der Kammerstatistik zeigt: Die Zahl an Mitgliedsbetrieben bei der Handwerkskammer hat sich im vergangenen Jahr erhöht. Ende 2020 waren 12.618 Betriebe bei der Handwerkskammer eingetragen. Das sind 142 Betriebe mehr als Ende 2019. Dies entspricht einer Steigerung von 1,1 Prozent. Das Handwerk ist ein toller Wirtschaftszweig, der viele Chancen bietet. Und so gab es trotz Pandemie mehr Gründungen als Schließungen. "Aber genau das wird nicht so bleiben, wenn den vom Lockdown unmittelbar betroffenen Betrieben nicht schnellstens geholfen wird", fürchtet Ralf Schnörr, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer.
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Lage spitzt sich zu
"Alleine die Situation der 1.139 Friseure und der 754 Kosmetiker ist dramatisch. Neben den fehlenden Einnahmen warten zahlreiche Betriebe noch auf die Zahlungen der November- und Dezemberhilfe. Von der Überbrückungshilfe III, die noch nicht einmal beantragt werden kann, ganz zu schweigen", so Schnörr. "Hilfszahlungen im März oder April helfen den akut bedrohten Betrieben nicht mehr."
Aber nicht nur bei den Betrieben, die von Schließungen betroffen sind, spitzt sich die Lage zu. "Die Lockdown-Situation drückt auf die Stimmung. Die Unsicherheit ist groß", so Schnörr. "Wir alle fragen uns, wie sich die Infektionszahlen entwickeln werden und wie es mit den Impfungen weitergeht. Da ist es Handwerkern nicht zu verdenken, wenn sie sich mit der Gründung oder der Übernahme eines Unternehmens in den nächsten Monaten schwertun. Die Pandemie-Lage können wir leider nicht beeinflussen, aber die Handwerkskammer hilft auch weiterhin beim Weg in die Selbstständigkeit. Finanzierung, Businessplan, Formalitäten. Wir sind für unsere Handwerker da", verspricht Schnörr. "Wir setzen alles daran, den Betriebsstand in der Region zu sichern. Denn es geht um viel: Daseinsvorsorge, Arbeitsplätze, Ausbildung. Packen wir es gemeinsam an."