Zwei Männer mit medizinischen Masken stehen in einem Raum mit vielen verschiedenen Ansichtsexemplaren von Parkettböden.
www.amh-online.de/Sascha Schneider

Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 8. Juli 2021Aufatmen nach langem Lockdown

Mit den Lockerungen in den letzten Wochen hat sich die Stimmung in vielen Handwerksbetrieben verbessert. Das zeigen die Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer, die von Mitte bis Ende Juni durchgeführt wurde. „Mit dem Wegfallen vieler Einschränkungen steigt auch die Stimmung bei den Handwerkern“, freut sich Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. Materialmangel und Preissteigerungen machten aber vor allem im Bau- und Ausbaugewerbe sowie bei den Handwerken des gewerblichen Bedarfs weiter Sorgen. „Viele Handwerker berichten von gestiegenen Einkaufspreisen, die sie nicht in gleichem Maße in die Verkaufspreise umsetzen können. Die Handwerker bleiben also zum einen auf den Mehrkosten sitzen, zum anderen muss so mancher Handwerksbetrieb seine Mitarbeiter bei vollen Auftragsbüchern teilweise in Kurzarbeit schicken, da durch Materialmangel oder lange Lieferzeiten einzelne Gewerke nicht rechtzeitig fertig werden“, erklärt Bopp. Trotzdem überwiegt derzeit sommerliche Zuversicht. „Das zeigt sich auch in der Bereitschaft der Betriebe, trotz Unsicherheiten weiter zu investieren und mehr Mitarbeiter einzustellen“, meint Ulrich Bopp.

Geschäftsentwicklung

Für mehr als zwei Drittel der befragten Betriebe liefen die Geschäfte im zweiten Quartal 2021 gut (67,7 Prozent, Vorjahr: 46,7 Prozent). Mehr als ein Fünftel war zufrieden (22,3 Prozent, Vorjahr: 29,7 Prozent). Nur noch jeder zehnte Handwerker klagte über schlechte Geschäfte (10 Prozent, Vorjahr: 23,6 Prozent). Auch für die nächsten Wochen erwarten die wenigsten Befragten eine Verschlechterung ihrer Lage (5,8 Prozent, Vorjahr: 10,7 Prozent). Die Mehrheit rechnet mit einem gleich bleibenden Niveau (58,9 Prozent, Vorjahr: 58,7 Prozent) oder sogar mit einer Verbesserung ihrer Lage (35,3 Prozent, Vorjahr: 30,6 Prozent).

Auftragsentwicklung

Die Auftragslage hat sich bei vielen Handwerkern verbessert. Von den Befragten berichteten 38 Prozent von gestiegenen (Vorjahr: 22,7 Prozent) und nur 13 Prozent von gesunkenen Aufträgen (Vorjahr: 40,6 Prozent). Auch für die kommenden Wochen erwartet jeder dritte Befragte (34,3 Prozent; Vorjahr: 30,5 Prozent) mehr Aufträge und nur jeder zehnte (10,0 Prozent; Vorjahr: 12,0 Prozent) weniger Aufträge.

Betriebsauslastung

Auch die Auslastung der Betriebe in der Region hat sich wieder verbessert. Fast doppelt so viele Betriebe wie im Jahr zuvor, waren über ihre eigentlichen Kapazitäten ausgelastet (14,9 Prozent, Vorjahr: 7,9 Prozent). Knapp die Hälfte der Betriebe war nahezu voll ausgelastet (47,7 Prozent, Vorjahr: 44,5 Prozent). Von einer guten Auslastung konnten 18,2 Prozent berichten (Vorjahr: 21,6 Prozent). Größere Kapazitäten frei hatten 19,2 Prozent (Vorjahr: 25,9 Prozent).

Umsatzentwicklung

In den letzten Wochen erholten sich auch die Umsätze vieler Betriebe. Bei fast der Hälfte der Befragten (46,6 Prozent, Vorjahr 18,1 Prozent) waren die Umsätze gestiegen. Nur jeder achte (12,1 Prozent, Vorjahr: 38,2 Prozent) klagte über gesunkene Umsätze. Für die nächsten Wochen rechnet jeder dritte Betrieb (34,6 Prozent; Vorjahr: 27,3 Prozent) mit einem Umsatzplus. Lediglich 4,2 Prozent der regionalen Handwerker befürchten ein Umsatzminus (Vorjahr: 12,6 Prozent).

Beschäftigte

In den letzten Wochen haben 7,9 Prozent der Betriebe mehr Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 4,7 Prozent), während sich bei 5,5 Prozent die Belegschaft verkleinerte (Vorjahr: 14,7 Prozent). Auch für die Zukunft planen 14,5 Prozent der Befragten mehr Personal ein (Vorjahr: 6,1Prozent). Mit weniger Beschäftigten rechnen 5,2 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 10,7 Prozent).

 Weitere Informationen

Die vollständigen Ergebnisse der aktuellen Umfrage finden Sie im Konjunkturbericht.