Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 26. Januar 2021Haare wachsen auch während der Pandemie weiter
„Die Situation der Friseure und Kosmetiker in der Region Heilbronn-Franken ist dramatisch“, konstatieren Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken und Hauptgeschäftsführer Ralf Schnörr die derzeitige Lage. "Die 1.139 Friseure und 754 Kosmetiker in unserer Region befinden sich in einer echten Notlage. Viele kämpfen ums Überleben.“
Gemeinsamer Appell
Gemeinsam mit Jens Schmitt, Obermeister der Friseur-Innung Heilbronn-Öhringen, Sabine Hammel, Obermeisterin der Friseur-Innung Schwäbisch Hall und Michaela Hammer, Obermeisterin der Friseur-Innung Main-Tauber-Kreis wendet sich die Kammerspitze deshalb mit einem dringenden Appell an die Landesregierung. Auch die beiden Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaften Heilbronn-Öhringen, Roland Müller, sowie Schwäbisch Hall und Main-Tauber-Kreis, Angelika Gold, haben sich dem Aufruf angeschlossen.
Anschreiben an Landespolitiker
In einem gemeinsamen Schreiben forderte das regionale Handwerk Ministerpräsident Kretschmann, Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Sozialminister Manfred Lucha jetzt dazu auf, den Friseuren und Kosmetikern ab 1. Februar, jedoch spätestens zum 15. Februar, die Wiedereröffnung zu ermöglichen.
Die Gründe für die Forderung liegen auf der Hand: Seit dem 16. Dezember 2020 gilt das Tätigkeitsverbot für Friseure in ganz Baden-Württemberg. Bereits am 8. Dezember mussten Friseure in sogenannten Hot-Spot-Regionen schließen. Dazu gehörten auch die Friseure aus dem Stadtkreis Heilbronn.
Fehlende Einnahmen
„Viele Betriebsinhaber stehen vor dem finanziellen Aus“, unterstreicht Jens Schmitt und kennt auch die Gründe dafür: „Neben den fehlenden Einnahmen warten zahlreiche Betriebe noch auf die Zahlungen der November- und Dezemberhilfe. Von der Überbrückungshilfe III, die noch nicht einmal beantragt werden kann, ganz zu schweigen.“
Dabei sehen die Vertreter der Friseur-Innungen gute Voraussetzungen für die Wiedereröffnung der Friseur- und Kosmetiksalons. „Wir verfügen über hervorragende Hygienekonzepte, die die Ansteckungsgefahr von Kunden, Mitarbeitern und Betriebsinhabern auf ein Minimum reduzieren“, betont Sabine Hammel.
Strenge Vorgaben bereits erfüllt
Und Michaela Hammer ergänzt: „Mit konsequenter Kontaktnachverfolgung, verpflichtender Terminvereinbarung und Maskenpflicht haben wir bereits nach dem ersten Lockdown bewiesen, dass sich alle Beteiligten an die strengen Vorgaben der Landesregierung halten und ein sicherer Betrieb von Friseur- und Kosmetiksalon auch in Zeiten der Virus-Pandemie möglich ist.“
Die Handwerksvertreter sehen deshalb alle wichtigen Voraussetzungen für eine rasche Wiedereröffnung erfüllt und fordern in ihrem gemeinsamen Schreiben die Verantwortlichen der Landesregierung auf, den Friseuren und Kosmetikern eine Öffnung ab dem 1. Februar, spätestens jedoch zum 15. Februar, zu ermöglichen.