
Auszeichnung für Pioniergeist und Einsatz für seine BrancheIngmar Krimmer ist Bäcker des Jahres
Betriebsinhaber, Brotsommelier, Autor eines Backbuches und Podcaster – Ingmar Krimmer aus Untermünkheim hat im Bäckerhandwerk seine Berufung gefunden. Für seinen Mut, immer wieder neue Wege zu gehen, hat ihn die Allgemeine Bäcker Zeitung vor Kurzem zum Bäcker des Jahres gekürt. Er sei ein Leuchtturm der Branche und könne ein Vorbild für Kolleginnen und Kollegen sein, hieß es bei der Verleihung des Preises. Die Deutsche Handwerks Zeitung hat nachgefragt: Was sind das denn für neue Wege, die der 37-Jährige geht? „Für uns ist das ganz normaler Alltag“, sagt Krimmer. Und dann sprudelt es nur so aus ihm heraus.
Immer bereit, Neues Auszuprobieren
Er mache sich viele Gedanken darüber, wie er seinen Betrieb weiterentwickeln könne. Dabei gehe es ihm nicht darum, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Er wolle tolle Produkte anbieten und ein Team haben, das mit Spaß bei der Sache ist.
„Um das zu erreichen, bin ich tatsächlich bereit, immer wieder Neues auszuprobieren“, so Krimmer. Beispielsweise wenn es um die Personalplanung gehe. Um den Zeitdruck nicht immer mehr erhöhen zu müssen, lehne er durchaus auch mal Aufträge ab. Um die Arbeitszeiten attraktiver gestalten zu können, hat er entschieden, den Montag zum Ruhetag zu machen. „Das kam bei unseren Kunden im ersten Moment nicht so gut an“, gibt Krimmer zu. „Aber wir haben unsere Beweggründe erklärt und fast alle unsere Kunden haben dafür Verständnis.“
"Es lohnt sich, mutig zu sein"
Vor einem Jahr ging er noch einen Schritt weiter. Wer am Samstag frische Backwaren von Krimmers Backstub‘ haben möchte, muss diese seitdem im Laden oder über die eigene App vorbestellen. Zwischen 7 und 11 Uhr morgens können sie abgeholt werden.
„Diese Maßnahmen haben unseren Abläufen und der Stimmung im Team richtig gut getan“, berichtet Krimmer. Jeder Mitarbeiter habe alle zwei Wochen samstags und montags frei. So bleibe mehr Zeit für alle, wieder Kraft zu tanken und sich mit Herzblut im Betrieb einzubringen. Vertretungen bei Krankheit oder Urlaub seien viel leichter zu finden und Maschinen könnten in Ruhe und mit Sorgfalt gewartet werden. Krimmer ist sich sicher: „Es lohnt sich, mutig zu sein und zu schauen: Was passt zu mir und meinen Mitarbeitern? Zufriedene und motivierte Handwerker sind doch schließlich das Beste, was Kunden passieren kann.“